Chronik

Die Stadtgemeinde Bad St. Leonhard im Lavanttal und ihre Entstehung im Wandel der Zeit:

Vor 2000 Jahren lebten im Lavanttal die Kelten, vermischt mit den Ureinwohnern der Hallstattperiode. Sie betrieben Ackerbau und Viehzucht, aber auch Bergbau und Handel. Schon damals führte eine Römerstraße über Wolfsberg, Bad St. Leonhard und den Obdacher Sattel in die Steiermark. Im Jahre 15 vor Christi kam Kärnten als Teil der Provinz Noricum unter die römische Herrschaft.

Zur Zeit der Völkerwanderung wurde das Lavanttal von den Langobarden, denen später die Bajowaren folgten, besetzt. Seit dem Jahre 788 beherrschten die Franken das Lavanttal. In diese Zeit fällt auch die Christianisierung des Lavanttales. Eine Erzgrube auf dem Gamanara bestand schon um 890.

Im Jahre 931 vertauschte Erzbischof Adalbert von Salzburg dem Grafen Ulbrich eine Salzstelle in Admont um eine Hube nahe dem Gotteshaus und eine Eisenschmelze am Berg Gamanaron. Es wird angenommen, dass das Gotteshaus die spätere Kunigundkirche und die Hube daneben das spätere Schloss St. Leonhard (Gomarn) war. Von 1106 bis 1139 wurde eine Kirche oder Kapelle zu Ehren des hl. Leonhard durch Bischof Otto von Bamberg gegründet. Der erste urkundliche Nachweis über die Pfarre St. Leonhard stammt aus dem Jahre 1287. Der Bau der jetzigen gotischen Leonhardikirche erfolgte im 14. und 15. Jahrhundert. Sie ist dem heiligen Leonhard geweiht. In einer Urkunde von 1311 wurden Burg und Stadt St. Leonhard genannt.

Am 22. Juli 1325 verleiht Bischof Heinrich von Bamberg St. Leonhard das Stadtrecht. Durch dessen Verleihung erhält die Stadt St. Leonhard das Recht des Besitzes eines eigenen Stadtburgfriedes, sowie das Recht der Selbstverwaltung unter der Oberaufsicht des Vizedoms. Die Bürger erhalten das Recht zugesprochen, sich selbst ihren Stadtrichter, der zugleich Richter und Bürgermeister war, zu wählen. Weiters waren sie berechtigt, das Markt- und Mautrecht auszuüben, die Handelsfreiheiten in Anspruch zu nehmen, sowie sich gegen äußere Feinde durch Erbauung von Befestigungen zu schützen.

1480 war ein Unglücksjahr für das Lavanttal, die Ungarn brandschatzten das Land, Hungersnot, Pest und überreiche Niederschläge brachen über die Bevölkerung herein. Erst 1490 verließen die Ungarn wieder das Land. 1759 verkaufte Erzbischof Franz Konrad von Bamberg seine Kärntner Besitzungen an Kaiserin Maria Theresia. Dadurch ging Schloß Ehrenfels mit der Herrschaft St. Leonhard in kaiserlichen Besitz über. 1826 wurde Ehrenfels Besitz der Herren von Rosthorn und 1846 ging es an die Grafen Henckel von Donnersmark über. Seit dem Jahre 1864 bestand die pol. Gemeinde St. Leonhard aus 6 Katastralgemeinden mit einer Einwohnerzahl von 4.073 Personen. 

Am 10. März 1896 wurde die Katastralgemeinden Kliening, Erzberg-Görlitzen und Theissing von der Gemeinde abgetrennt und als eigene Gemeinden erklärt. Die Hauptursache für die Trennung von St. Leonhard waren wirtschaftliche Gegensätze, die zwischen der Stadt und den Bürgern einerseits, sowie dem Land und den Bauern andererseits bestanden.

Laut Kundmachung der Kärntner Landesregierung vom 6. Februar 1935 wurde die Änderung des Namens der Stadtgemeinde "St. Leonhard i.Lav." in die Bezeichnung "Bad St. Leonhard i.Lav." bewilligt. 

Mit 1. Jänner 1964 wurden die Gemeinden Erzberg-Görlitzen und Theissing und mit 01.01.1973 die Gemeinden Schiefling i.L. und Kliening aufgelöst und wiederum mit der Stadtgemeinde Bad St. Leonhard vereinigt. Die neue Stadtgemeinde Bad St. Leonhard i.Lav. erreichte dadurch etwa dieselbe Größe wie schon seinerzeit im 19. Jahrhundert mit ca. 5.000 Einwohnern bei einem Gesamtausmaß von 117,02 km².